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„Capsule Wardrobe“ – wie eine kompakte Garderobe für alle funktioniert

Seit 2010 erlebt die Capsule Wardrobe einen regelrechten Aufschwung – vor allem im Kontext von Minimalismus, Nachhaltigkeit und dem Wunsch nach bewussterem Konsum. Heute ist das Konzept ein fester Bestandteil der Modewelt und eng mit der Idee von Slow Fashion verknüpft. Erstmals tauchte der Begriff in den 1970er Jahren auf, geprägt von der britischen Boutique-Besitzerin Susie Faux. Sie entwickelte ein Konzept, bei dem die Garderobe aus wenigen, hochwertigen und zeitlosen Kleidungsstücken besteht, die sich vielseitig kombinieren lassen. 

Wie kam ich dazu? 

Auf meiner Reise im Herbst 2019 durch Asien, Australien und Neuseeland stellte ich fest: Ich hatte viel zu viel dabei. Zurück in der Heimat begann ich mich intensiver mit Minimalismus auseinanderzusetzen – es folgten zahlreiche (und mitunter rigorose) Ausmist-Sessions, in denen ich mich Stück für Stück mit all meinen Besitztümern konfrontierte. Dabei stiess ich auch auf das Konzept der Capsule Wardrobe. Natürlich war ich sofort begeistert und wollte es direkt in meinem Kleiderschrank umsetzen.

Doch im Rückblick muss ich feststellen: Es hat für mich nie wirklich funktioniert. Aber warum eigentlich?

Um diese Frage zu beantworten, werfen wir zunächst einen Blick auf die aktuell weit verbreitete Interpretation der Capsule Wardrobe:

  • wenige Basics – etwa T-Shirts, Blusen, Jeans, Stoffhosen

  • einfache, klassische Schnitte

  • zeitlose Designs, die sich untereinander gut kombinieren lassen

  • neutrale Basisfarben – häufig Schwarz, Grau, Beige und Weiß

Der zweite wichtige Aspekt ist meine im Jahr 2024 absolvierte Ausbildung zur Imageberaterin. In dieser Zeit durfte ich in die wunderbare Welt von Mode, Farbe und Stil eintauchen – und dabei nicht nur viel über äussere Erscheinung, sondern auch über mich selbst lernen. Ich habe meinen persönlichen Stil- und Farbtyp kennengelernt, was für mich ein echter Gamechanger war.

Was sind Stil- und Farbtypen?

Vielleicht hast du schon mal davon gehört – vielleicht ist es für dich aber auch komplettes Neuland. Kein Stress! Ich erkläre es dir kurz und knackig:

Farbtypen - Farben die dich zum Strahlen bringen

Anhand von deinem Hautunterton wird ermittelt, welche Farbwelt dich wacher, frischer und kontrastreicher erscheinen lässt. Dabei bedienen wir uns der vier Jahreszeiten Theorie: 

  • Frühling: warmtonige, frische, leuchtende, klar bis grelle Farben

  • Sommer: kalttonige, dezent, rauchig, pudrige Farben

  • Herbst: warmtonige, satte, erdige, gedämpfte Farben

  • Winter: kalttonige, klare, reine, leuchtende, eisige Farben


Stiltypen - was wirklich zu dir passt

Der Stiltyp sagt etwas darüber aus, welche Schnitte, Materialien, Muster und Accessoires deine Persönlichkeit unterstreichen. Bist du eher sportlich-lässig, klassisch-elegant, romantisch-verspielt oder dramatisch-extravagant unterwegs? Die Stilberatung hilft dir, dich modisch auszudrücken – ohne dich zu verkleiden. Der Stil beinhaltet jeweils eine Mischung aus den Elementen: Nebenstil, Hauptstil und allenfalls einer Note.

Ergebnis meiner persönlichen Analyse 

  • Mein Farbtyp: Winter Das sind kühle, klare und kontrastreiche Farben wie Schwarz, Reinweiss, Smaragdgrün, Pink oder kräftiges Blau.  

  • Meine persönliche Stilmischung: natürlich romantischer Stil mit einer dramatischen NoteDas bedeutet: Ich mag weiche Stoffe, fliessende Schnitte, feminine Details – aber auch mal ein starkes Statement-Piece, etwas mit Ecken und Kanten, welches für Spannung sorgt. Dieser Mix spiegelt nicht nur meinen Geschmack, sondern auch meine Persönlichkeit wieder.

Verbindung von Farbe und Stil

Und nun kommt das wirklich Spannende! Denn jede Farbe, jeder Schnitt, jedes Material, jede Musterung und jedes Accessoire drückt einen Stil-Charakter aus. So habe ich mit der Zeit gelernt, wie ich meine persönliche Stilmischung am liebsten zum Ausdruck bringe: 

  • Die Romantik lebe ich besonders in den Farben: ich liebe kräftige Töne wie Pink, Violett oder Fuchsia – sie geben mir dieses weiche, feminine Gefühl, ohne zu süß zu sein.

  • Das Natürliche zeigt sich bei mir in den Materialien und Mustern: unkompliziert, pflegeleicht, angenehm zu tragen – gerne mit zurückhaltenden Mustern.

  • Und die Dramatik? Die darf sich in Schnitten und Accessoires austoben – ich liebe asymmetrische Linien, starke Akzente, Glanz und Lack, wenn mir danach ist.

Schlussfolgerung für mich

Gewappnet mit dem Wissen um meinen Farb- und Stiltyp wurde mir endlich klar, weshalb die weit verbreitete Interpretation der Capsule Wardrobe – mit neutralen Farben, simplen Schnitten und cleanem Minimalismus – für mich nicht funktioniert hat. Wenn überhaupt, spricht sie gerade mal meinen natürlichen Nebenstil an.

Aber meiner Romantik fehlt es an leuchtenden Buntfarben, an dieser weichen, verspielten Leichtigkeit. Und meiner Dramatik fehlen die asymmetrischen Schnitte und das gewisse Etwas, das ein Outfit spannend macht und mich zum Leuchten bringt.

Also habe ich beschlossen, das Konzept der Capsule Wardrobe an meinen Farbtyp und meinen Stil anzupassen. Und nun klingt meine persönliche Version wie folgt:

  • wenige Basics – aber mit Pfiff: figurbetonte Bodys und Wickeltops, Jeans-Jupes oder Hosen mit dramatisch weitem Bein oder romantisch-schmalem Schnitt

  • asymmetrische Schnitte und besondere Details, die als Hingucker funktionieren

  • hochwertige und natürliche Materialien, die pflegeleicht sind

  • kräftige Buntfarben, die Kontraste setzen und meine Persönlichkeit sowie meinen Farbtyp unterstreichen

Deine Capsule Wardrobe – ganz du!

Was ich aus all dem gelernt habe? Es gibt nicht die eine Capsule Wardrobe, die für alle gleich funktioniert. Und das ist auch gut so! Denn wir sind unterschiedlich – in unseren Farbpräferenzen, in unserem Stil und in dem, was uns ausmacht. 

Hier ein paar Inputs, wie du deine typgerechte Capsule Wardrobe entdecken kannst:

  • Lerne deinen Farbtyp kennen – entdecke die Farben, die dich wirklich zum Strahlen bringen. Eine Farbanalyse hilft dir, genau diese Töne zu finden.

  • Finde deine persönliche Stilmischung heraus – eine Stilanalyse zeigt dir, warum du gewisse Farben, Materialien, Schnitte oder Accessoires intuitiv liebst. Plötzlich ergibt alles Sinn – und du kannst deinen Stil bewusster leben und ausdrücken.

  • Das gewisse Etwas – und trotzdem kombinierbar – deine Garderobe muss nicht komplett aufeinander abgestimmt sein. Zwei gute Kombis pro Teil reichen völlig aus, um trotzdem weniger Kleider im Schrank zu haben.

  • Lass dir Zeit – es ist ein Prozess, der sich entwickeln darf. Deine Stilmischung bleibt zwar grundsätzlich gleich, aber wie du sie lebst, kann sich in unterschiedlichen Lebensphasen verändern.


Und ganz wichtig: Ausprobieren und Spass haben! Am Bügel wirkt vieles anders als am Körper – sei mutig, trau dich und probier aus. Mode darf leicht sein. Und ganz ehrlich: Ein bisschen Drama, dann und wann, hat noch keinem Outfit geschadet. 😉 Viel Spass beim Ausprobieren, deine Anja

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